grölen

grölen

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grö|len ['grø:lən] <itr.; hat (ugs.):
in als störend, belästigend, unangenehm empfundener Weise laut singen:
Betrunkene grölten im Lokal.
Syn.: johlen (abwertend), schreien.

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grö|len 〈V. intr.; hat; norddt.; umg.〉 unflätig schreien, lärmen, laut u. unschön singen [<nddt. grölen, gralen; zu mhd. gral „Heiligtum der Gralsritter“, danach „Turnierspiel“, das später „zu einem bürgerl. Turnierfest gesunken war, bei dem in einer Zeltstadt Gäste bewirtet wurden, wobei der Lärm die Hauptsache war“ (Kluge, Etymolog. Wörterbuch); → Gral]

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grö|len <sw. V.; hat [aus dem Niederd. < mniederd. grālen = laut sein, lärmen, zu Gral, eigtl. = lärmendes Turnierfest im späteren MA. in niederd. Städten] (ugs. abwertend):
a) (bes. von Betrunkenen) laut u. misstönend singen od. schreien:
die Betrunkenen grölten vor dem Wirtshaus;
die Zuschauer grölten vor Begeisterung;
<häufig im 1. Part.:> eine grölende Menge;
b) laut in nicht sehr schöner Weise singend [od. schreiend] von sich geben:
die Menge grölte alte Trinklieder.

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grö|len <sw. V.; hat [aus dem Niederd. < mniederd. grālen = laut sein, lärmen, zu ↑Gral, eigtl. = lärmendes Turnierfest im späteren MA. in niederd. Städten] (ugs. abwertend): a) (bes. von Betrunkenen) laut u. misstönend singen od. schreien: Die Besoffenen sind seit längerer Zeit verschwunden, man hört sie in der Ferne g. (Imog, Wurliblume 80); die Zuschauer grölten vor Begeisterung; häufig im 1. Part.:> grölende Stimmen, eine grölende Menge; b) laut in nicht sehr schöner Weise singend [od. schreiend] von sich geben: die Menge grölte alte Karnevalslieder; Jetzt war das Lied von dem Mädchen in Hamburg fällig, das für Geld alles machte. Sie grölten es mit Inbrunst (Kirst, 08/15, 539); Bis Dessau dröhnte der Gesang in Donaths Ohren, und als die Jungens über den Bahnsteig an ihm vorbeizogen, grölte ihr Anführer wie zum Abschied die letzten Takte (Bieler, Bär 250); ... wer das Jahr über im Keller des Branntweiners Abend für Abend Zoten gegrölt hatte ... (Ransmayr, Welt 88); Dann hatten sie ... noch im Suff gegrölt: Und wir fahren, und wir fahren, und wir fahren gegen Engelland (Kuby, Sieg 303).

Universal-Lexikon. 2012.

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  • grölen — grölen: Die im späteren Mittelalter in niederdeutschen Städten veranstalteten lärmenden Turnierfeste der Bürger hießen nach dem Heiligtum der Ritter ↑ Gral. Von diesem Wort ist das seit dem 15. Jh. bezeugte niederd. grālen »laut sein, lärmen«… …   Das Herkunftswörterbuch

  • grölen — V. (Aufbaustufe) ugs.: laut und unschön singen Synonym: johlen Beispiel: Er hat aus vollem Hals gegrölt. Kollokation: sich heiser grölen …   Extremes Deutsch

  • grölen — Vsw std. stil. (15. Jh., Standard 17. Jh.), spmhd. grälen, gralen (ndd. und md.) Stammwort. Offenbar zu mndd. grāl Herrlichkeit, Pracht, rauschendes Fest . Weitere Herkunft unklar. ✎ Götze, A. NPhM 25 (1924), 118; Glombik Hujer, H. DWEB 5 (1968) …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • grölen — brüllen, kreischen, lärmen, randalieren, schreien; (abwertend): johlen, plärren; (oft abwertend): ein Geschrei erheben; (ugs. abwertend): ein Geschrei veranstalten, [herum]krakeelen. * * * grölen:1.⇨schreien(1)–2.⇨singen(1) grölen… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • grölen — grö̲·len; grölte, hat gegrölt; [Vt/i] (etwas) grölen gespr pej; (etwas) laut und unschön singen oder schreien: Betrunkene zogen grölend durch die Straßen …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • grölen — (mnd. gralen lärmen) schreien, herumsingen. In einer Beschreibung Berlins aus dem Jahre 1792 steht, daß bei Hochzeiten die Kurrende »während dem Essen erscheint und einige bekannte Kirchengesänge hergrölet.« …   Berlinerische Deutsch Wörterbuch

  • grölen — grö|len (umgangssprachlich) …   Die deutsche Rechtschreibung

  • gröhlen — grölen Das Verb grölen leitet sich ab von mniederd. gralen = laut sein, lärmen ; trotz lang gesprochenen Vokals ohne Dehnungs h …   Korrektes Schreiben

  • johlen — brüllen; schreien; laut werden; grölen; vor Freude laut singen; lachen; gackern (derb) * * * joh|len [ jo:lən] <itr.; hat (abwertend): (meist von einer größeren Menschenmenge) anhaltendes wildes …   Universal-Lexikon

  • Gegröle — Ge|grö|le 〈n.; s; unz.〉 anhaltendes Grölen * * * Ge|gröl, das; [e]s, (häufiger:) Ge|grö|le, das; s (ugs. abwertend): [dauerndes] Grölen. * * * Ge|gröl, das; [e]s, Ge|grö|le, das; s (ugs. abwertend): [dauerndes] Grölen …   Universal-Lexikon

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